Der If.8 war bei seiner Einführung nicht für den motorisierten Zug vorgesehen. Im Frontalltag unter Kampfbedingungen kam es dann aber zu Improvisationen. Die Einheitsprotzhaken für die Kettenkräder und die Wehrmachtsgespanne unterschieden sich vom Protzhaken für den If.8.

Zur Verfügung gestellt von Dr. Josef Nemeth.

Grundsätzlich gab/gibt es 2 Protzhaken. Den Einheitsprotzhaken und den Protzhaken des If.8.

1. Länge des Protznagels: 131 mm
2. Durchmesser des Protznagles: 57 mm
3. Länge des Protznagels bis Unterkante Riegel: 95 mm

1. Länge des Protznagels: 100 mm
2. Durchmesser des Protznagles: 41 mm
3. Länge des Protznagels bis Unterkante Riegel: 74 mm

Nach bisher nicht bestätigten Aussagen sollten die unterschiedlichen Maße verhindern, dass Fahrzeuge die für Pferdezug vorgesehen waren im mot-Zug verwendet werden, da dies Beschädigungen durch erhöhten Verschleiß zur Folge gehabt hätte.

1. Das Kettenkrad HK 101
2. Die Beiwagenkräder R 12, R 75, KS 600, KS 750

Beim Kettenkrad war der Protzhaken relativ tief angebracht. Dem entsprach ideal der Kettenkradanhänger. Bei den Seitenwagenkrädern war der Protzhaken relativ hoch angebracht. Dem entsprach ideal der Kradanhänger, dessen Deichsel an der Oberkante des Hängers war.

( Gemeint sind direkte, technisch einwandfreie Verbindungen ohne sonstige Hilfsmittel. Natürlich kann man mit Improvisationen wie Ketten, Schäkel, Taue etc. die verschiedensten Fahrzeuge miteinander verbinden.)

• Beiwagenkräder R 12, R 75, KS 600, KS 750 mit Kradanhänger und LG 40, LG 42

Zündapp KS 600 mit angehängter Pak Bild im Bundesarchiv

Kradanhänger für Wehrmachtsgespanne

• Kettenkrad mit Kettenkradanhänger (Sonderanhänger 1), Kradanhänger (allerdings stand dann der Anhänger nicht waagrecht, sondern war vornüber geneigt.), LG 40, LG 42

Sonderanhänger 1 (SdAnh 1) für Kettenkrad	Kettenkrad mit Kradanhänger
Bild im Bundesarchiv

1. If.8 untereinander, If.8 mit s.Pz.B 41, mit Geb.Gesch. 36, da es zu dieser eine geänderte Kupplungsstange für den If.8 gab, mit 8,8cm RW 43, der aber für mot.Zug auf einen eigenen Anhänger verlastet wurde.
2. Diese Geräte waren mit der doppelten Protzöse für den If.8 ausgerüstet.

If.8 hinter Kettenkrad

Im Frontalltag unter Kampfbedingungen wurde improvisiert.

Der If.8 war nicht koppelbar, da die Protzöse seiner kurzen Deichsel einen kleineren Durchmesser als der Protznagel des Einheitsprotzhakens hatte. Der If.8 konnte nur mit anderen If.8 mit Hilfe der kurzen Deichsel gekoppelt werden. Zum Anhängen an das Kettenkrad hätte es einer eigenen Deichsel bedurft, ebenso zum Anhängen an die Kräder.

Die heute sehr oft zu sehende Protzöse für den Mot.-Zug für die Beiwagenkräder ist eindeutig eine Erfindung der Sammler nach dem Krieg. Den meisten dieser Deichseln soll ein „nachempfundenes“ Typenschild Originalität verleihen.

Noch ein Wort zu Aussagen wie: Ich kenne ein Bild auf dem der If.8 an … angehängt ist.

Wie schon oben erwähnt kann jedes Fahrzeug provisorisch mit jedem Fahrzeug verbunden werden, was ja vor allem gegen Ende des Krieges auch oft geschehen ist. Von diesen Improvisationen wird hier nicht gesprochen, sondern von den vorgesehenen, regulären und technisch direkt möglichen Kombinationen.

• If.8 hinter HK 101
• 4 If.8 hinter Lkw
• Pak hinter Pferdewagen
• If.8 hinter Jeep etc.
• „Notmobilisierungen“ bzw. notdürftigen Improvisationen

Zum Anhängen eines Leichtgeschützes oder eines Kradanhängers an ein Wehrmachtsgespann (Kraftrad mit Seitenwagen) wurde der Einheitsprotzhaken verwendet. „Entsprechend wurde das Bauteil an der Deichsel als Protzöse bezeichnet“.

Hier der Auszug aus einer BMW R 75 Ersatzteilliste:

Einheitsprotzhaken Ersatzteilliste

Download:

if8-Ersatzteilliste.jpg